2003 bis 2019 - Advent unterm Schlern

Seit 2003 findet jedes ungerade Jahr die Adventveranstaltung „Hosch a bissl Zeit für di?!“ in der Pfarrkirche von Kastelruth (Südtirol) statt. Die drei Aufführungen, an denen insgesamt bis zu 2'500 Besucherinnen und Besucher teilnehmen, werden auf DVD aufgezeichnet.

Aussergewöhnliche Einstimmung auf Weihnachten
ADVENT UNTERM SCHLERN – HOSCH A BISSL ZEIT FÜR DI?
Zeit – das Einzige, wovon alle Menschen für jeden Tag gleich viel haben. Zeit, etwas, das einem nicht gehört, das man nicht kaufen, wohl aber sich nehmen oder verschenken kann. Und viele haben sich Zeit genommen für diese etwas andere Adventfeier.
Dicht drängten sich die Menschen in die Bänke. Als alle Lichter ausgingen, breiteten sich Stille und Dunkelheit aus. Ein eindrucksvolles Bild für den Advent: freudiges Warten auf das Kommende, auf das Licht. Nach dem festlichen Auftakt mit Glockengeläute und Bläserklängen ein erstes Bild, das in der Ferne das Licht verheißt. Dazu ein klagendes Klarinettenstück. Ein Hirtenkind mit einer Laterne lädt ein zum Stillwerden und sich Besinnen. Die Menschen sollen auf Weihnachten warten wie ein Blinder – mit unerschütterlichem, blindem Vertrauen auf das Kommen des Erlösers. Er kommt für alle, für die, die im Überfluss leben und für die, die darben und ausgestoßen sind. Für die Einsamen, Kranken, Schuldiggewordenen, für jeden, gleich welchen Standes oder welcher Hautfarbe er ist. Sorgfältig gewählte Texte und Bilder brachten diese Botschaft nahe, getragene Lieder und Weisen unterstrichen sie. Schenken – etwas, das eng zum Fest der Liebe gehört – ist schwierig geworden. Einerseits haben wir schon alles, andererseits fällt es uns schwer, wirklich zu teilen. Ein Lied, von der Solistin Clara Sattler schlicht und innig vorgetragen, erfüllt mit seinen schönen Klängen den Raum und vermittelt Freude und Frieden. Dann ein Bruch. Eine quälend lange Bilderfolge zeigt Hass, Gewalt und Fanatismus, zeigt, wie bedroht der Frieden ist. Wobei es durchaus noch andere Bedrohungen und menschliche Abgründe gibt. Man denke nur an den Raubbau an der Natur. Den Ausweg aus der Bedrängnis zeigen Kinder auf: die Weihnachtsbotschaft. Sie gilt an jedem Tag im Jahr.
Mit einem abschließenden, von allen Mitwirkenden gemeinsam vorgetragenen Lied, wird diese Freude besungen. Einen Funken davon hat wohl jeder gespürt und mit heimgenommen.
Filomena Gamper

Dolomiten - Tagblatt der Südtiroler vom 3./4. Dezember 2005
"Advent unterm Schlern" in der Pfarrkirche von Kastelruth
In diesem Jahr wird das Thema Heimat den Abend prägen. Die Texte stammen aus der Feder des Schweizer Autors Kurt Haberstich. Bekannte Volksmusikanten wirken mit: die Latzfonser Stubenmusig, der Kasteruther Männerviergesang, ein Klarinettenensemble und der Kirchenchor Kastelruth. Solisten sind Oswald Sattler, Gertrud Schieder und Manfred Kompatscher sowie Brunhild Gasser mit der Harfe. Sprecher ist Ludwig Dornauer vom ORF Tirol. Das Filmstudio Penn und die Firma Oscar Light unterstützen fachmännisch. Beginnzeiten am 4. Dezember um 17.30 Uhr und um 20.00 Uhr.
Kastelruther Gemeindebote November 2007

Der Kastelruther „Advent unterm Schlern“
Vertraute Musik – adventliche Stimmung – Themen der Gegenwart
Es war die Mischung aus vertrauter Volksmusik, adventlicher Stimmung und aktuellen Themen, die den Erfolg der Adventveranstaltungen der Jahre 2003 und 2005 ausmachte, dessen waren die Organisatoren um Paul Profanter überzeugt.
Mit der einfachen Frage „Hosch a bissl Zeit für Di?!“ sind deshalb Interessierte auch heuer wieder nach Kastelruth eingeladen, um sich auf die besinnliche Weihnachtszeit einzustimmen. Mit neuen, aktuellen Themen, bei unverändertem Konzept, sollen die Besucher erneut zum Nachdenken angeregt werden.
Die Besonderheit des Kastelruther Advent liegt bestimmt darin, dass es sich nicht um ein traditionelles Adventsingen mit einer Abfolge von Adventliedern und Musikstücken handelt, sondern dass vielmehr Themen der Gegenwart behandelt werden, die uns immer wieder aufs Neue beschäftigen und die in unseren Familien oft erlebt werden.
„Die leisen Seiten der Weihnacht“, wie sie Tirols Altbischof Reinhold Stecher beschrieben hat, werden in diesem Jahr den Abend prägen. Stechers Buch bildete, gemeinsam mit bewegenden Kurzgeschichten und besinnlichen Gedichten des bekannten Schweizer Autors Kurt Haberstich, die Grundlage für das Drehbuch, welches erneut aus der Feder von Franz Schreiner aus Bayern stammt. Die zwei Liedertexte "Weihnachtsmorgen" und "Bergandacht" von Kurt Haberstich wurden von Florian Pedarnig, Tirol, vertont und von zwei Solistinnen an der Adventveranstaltung 2007 erstmals vorgetragen.
Bilder aus dem aktuellen Weltgeschehen werden wieder in die Veranstaltung eingebaut. Dadurch soll dem Besucher vor Augen geführt werden, dass die Weihnachtsbotschaft nichts an Aktualität verloren hat.
„Advent unterm Schlern“ ist eine Volkskulturelle Veranstaltung im ursprünglichen Sinn, der dadurch zum Ausdruck kommt, dass einheimische Gesangs- und Musikgruppen sowie Laiendarsteller ihre Darbietungen für die einheimische Bevölkerung der näheren und weiteren Umgebung leisten.
Durch die professionelle Unterstützung der Firma Oscar-Light und des Filmstudios Penn wird die Aussagekraft der Themen mithilfe moderner Technik verstärkt.
Nur in unterstützender, versteckter Form, dafür aber umso wirkungsvoller und intensiver wird die Technik eingesetzt werden. Mit ihren vielfältigen Methoden wird es durch sie möglich sein, den Besucher in Stimmung zu versetzen, ohne dabei störend und verwirrend zu wirken. So wird der Einsatz der Technik dem Beobachter gar nicht erst bewusst werden und er kann sich somit ausschliesslich in das Wesentliche – nämlich in den Inhalt der Themen – vertiefen.
Auch für die dritte Auflage des „Advent unterm Schlern“ konnten bekannte Volksmusikanten begeistert werden: als Gruppen treten die G’fierigen, der Latzfonser Männerviergesang und die Kastelruther Waisenbläser auf. Mitwirkende Solisten sind Klara Sattler und Gertrud Schieder. Die traditionelle Volksmusik prägt also diesen Abend. Bestens dafür geeignet, die Menschen in Adventstimmung zu versetzen, gehört sie zur langen Tradition der Adventveranstaltungen dazu.
Als Sprecher wird Ludwig Dornauer vom ORF-Tirol durch den Abend führen.
„Die Aussagen des Abends sollen in den Menschen nachwirken. Ist dies der Fall, können wir von einem Erfolg sprechen. Es bleibt letztendlich jedem selbst überlassen, wie er mit den behandelten Themen umgeht“, so der Ideengeber Paul Profanter.
Das grosse Interesse, das weit über das Schlerngebiet hinausgeht, macht es notwendig, zwei Veranstaltungen an einem Tag anzubieten.
Den geeigneten Rahmen für die Veranstaltung „Advent unterm Schlern“, die jeweils am 2. Advent, um 17.30 Uhr und um 20.00 Uhr stattfinden, bietet die Pfarrkirche von Kastelruth. Der Eintritt ist frei.
Die aus organisatorischen Gründen erforderlichen Besucherkarten sind im Tourismusverein Kastelruth (Tel. 0471 706333) erhältlich.

Themen:

2019: Die leisen Seiten der Weihnacht (Neufassung)

2017: Armut hat viele Gesichter

2015: Heimat

2013: Mauern errichten oder Brücken bauen

2011: Themen aus dem Mensch-Sein

2009: Bergweihnacht im Wandel der Zeit

2007: Die leisen Seiten der Weihnacht

2005: Heimat

2003: Einsamkeit, Konsum und Hektik, das Sich-Verstehen, Krieg, fehlende Ruhe