Kinder sind sie trotzdem

Gedicht- und Fotoband
104 Seiten, 48 Farbfotos, Gautschi Druck und Verlag
ISBN 3-9520263-9-5, vergriffen

Nur wenige Länder können eine derart abwechslungsreiche Fülle unterschiedlicher Landschaften bieten wie Peru. Das breite Spektrum reicht von den kahlen Bergrücken und weiten Geröllhalden der kühlen Küstenwüste über einsame Hochgebirgssteppen und schwer bezwingbare eisgepanzerte Bergriesen bis zum scheinbar endlosen Urwaldmeer Amazoniens. Zu den Sehenswürdigkeiten altamerikanischer Indianerkulturen gesellt sich das reiche Erbe der Kolonialzeit.
Da sind noch die faszinierenden Zeugnisse alter Handwerkskunst. Hier stehen die imposanten Reste ehemaliger Festungsanlagen und geheimnisumwitterte Ruinenstädte, die mit ihren ungelösten Rätseln heute noch die Phantasie der Gelehrten beschäftigen. Und nach wie vor sind da die in ihre Trachten gehüllten Indios, die wie in Urzeiten ihre hochgelegenen Felder bestellen, ihre traditionellen Märkte abhalten und ihre exotischen Feste feiern.
Doch inmitten dieser raren Hinterlassenschaft, zwischen all dieser mannigfachen Ursprünglichkeit, über die die ganze Welt staunt, herrschen Armut und Leid, sind Krankheit und Hunger ständige Begleiter, ist Kindersterben an der Tagesordnung...
Darüber hinweg täuschen weder die unbeschreibliche Farbenfülle, welche das Alltagsleben der Indios ausstrahlt, noch ein unbekümmerter Junge, der leichtfüssig durch eine Gasse läuft. Auch nicht die blankpolierten Limousinen vor den Nobelhotels.
Beklagenswert ist das Los vieler Kinder!
Unschuldig hineingeboren in ein System, in dem es vielfach am Lebenswichtigen mangelt, fristen manche ein beschwerliches Dasein: In Höhen bis zu 5000 Meter über dem Meeresspiegel, wo die Temperaturen nachts auch im Sommer unter den Gefrierpunkt sinken, hüten sie, oft auf sich allein gestellt, ihr Vieh. Mit einer Handvoll Puffmais als Wegzehrung, treiben sie ihre klägliche Herde über die karg bewachsenen Hänge.
Häufig kränklich und schwach, kennen sie weder Schule noch Fürsorge, erhalten sie selten Hilfe von Organisationen, die sich um arme und vergessene Kinder am Rande der Welt kümmern. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade diese Kinder, trotz allem, mit ihrer Fröhlichkeit und ihrer Unbeschwertheit alles schwer zu Ertragende erleichtern.
Wenn diese Bilder und Texte die Einmaligkeit eines jeden Kinderlebens klar zum Ausdruck bringen, darüber hinaus beitragen, dass wir uns alle der Verantwortung allen Kindern gegenüber bewusst sind, dann hat dieses Buch seinen Zweck erfüllt - diesem Grundanstoss schliesslich dient es.

"Für ein Volk, in dem Ausbeutung, Armut und Unterdrückung zum Alltag gehören, bleibt die Hoffnung auf Veränderung meistens in der Jugend."

"Ich sah Reichtum, Glanz und Prunk. Kam heim geschenkbeladen, müde, hohl und leer.
Ich sah Armut, Leid und Not. Kam heim mit leeren Händen, doch Herz und Seele übervoll."