Meglisalp - Ein Sennendörflein erzählt seine Geschichte

Farbbildband, 104 Seiten
Verlag: Druckerei Appenzeller Volksfreund, CH-9050 Appenzell, ISBN: 978-3-907197-01-1

Mitten im Herzen des Alpsteins, in einem in sich abgeschlossenes Gebiet oberhalb des Seealpsees auf 1517 m.ü.M, liegt Meglisalp. Eingebettet in die beeindruckende Gebirgslandschaft des imposanten Säntismassivs und geformt durch jahrhundertelange bäuerliche Bewirtschaftung, ist das Sennendörflein ein beliebtes Ausflugsziel vieler Bergwanderungen.

Geleitwort
Meglisalp ist mehr als eine Alp. Meglisalp ist ein Ort. Deshalb schreibt man Meglisalp in Innerrhoden ohne «die». Meglisalp ist Herz und Lunge des Alpsteins. Nirgends kommen mehr Bergwege zusammen. Meglisalp ist der ideale Ausgangspunkt für schönste Wanderungen in alle Himmelsrichtungen. «Die bequemsten und begangensten Wege auf den Säntis und Altmann etc. führen über Megglisalp», heisst es schon in einen Prospekt aus den 1920er-Jahren. Wer an Meglisalp denkt, denkt an das markante und weitherum bekannte Berggasthaus mit seiner weissen Fassade und den grünen Läden – und noch mehr an die gelebte Gastfreundschaft der Bergwirtefamilie Dörig bzw. Manser. Diese führt «d Meglisalp» seit ihrem Bestehen (1861) mit grossem Engagement und Können. Wer in Meglisalp einkehrt, darf sicher sein, dass er als Gast behandelt und nach hochstehender Innerrhoder Bergwirtetradition bedient wird.
Meglisalp gehört mit ihren rund 290 Hektaren und den 128 Stössen, die während rund 70 Tagen gesömmert werden können, zu den grössten und schönsten Alpen des Kantons Appenzell Innerrhoden. «Megelinsalpa» wurde bereits im Grenzbeschrieb der neu errichteten Pfarrei Appenzell aus dem Jahre 1071 ein erstes Mal erwähnt. Kühe und Rinder, die in Meglisalp gesömmert werden, haben den ganzen Sommer Frühling.
Meglisalp ist auch ein Dorf mit einer Kirche - ein Alpdörfchen, das seinesgleichen sucht, eine Bergkapelle, die 1904 vom damals berühmten Architekt August Hardegger wie ein Juwel in die Bergwelt hineingesetzt worden ist. Im Dorf lebt eine Dorfgemeinschaft, die dem Namen alle Ehre macht. Jeder hilft, wo Hilfe nötig ist. Gemeinsam wird am Sonntag in der Kapelle Berggottesdienst gefeiert.
Meglisalp ist gottseidank kein Milch-, Molken- und Luftkurort geworden. Die geplante Bahn von Wasserauen über Seealp auf den Säntis wurde nie gebaut; Hochtrabendes wurde begraben. Den Bahnhof Meglisalp gibt es nicht. So ist Meglisalp geblieben, was es schon immer war und hoffentlich noch lange sein wird: «ein wundersames Hochplateau», «ein Ort mit einem ganz besonderen Charakter und einem speziellen Reiz», «eines der beliebtesten Touristenquartiere des Appenzellerlandes» – und noch viel mehr.
Meglisalp wurde viel gepriesen und häufig beschrieben. Aus unerklärlichen Gründen aber ist nie ein Buch über Meglisalp verfasst worden. Jetzt liegt es vor. Zu verdanken haben wir die bemerkenswerte Publikation der sprühenden Tatkraft und ansteckenden Begeisterung von Kurt Haberstich, der Meglisalp, den Alpstein und Appenzell zu seiner Wahlheimat auserkoren hat - und uns Immer-da-Gewesenen und den Zufällig-Vorbeikommenden nicht zum ersten Mal die Augen öffnet für die Schön- und Eigenheiten unseres kleinen Landes. Kurt Haberstich danke ich ganz herzlich für seine Initiative, sein Engagement und seine beeindruckende Leistung. Ebenso danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verlags Appenzeller Volksfreund. Sie haben den Text und die wunderbaren Bilder von Kurt Haberstich zu diesem Kleinod verarbeitet, dem ich eine grosse und begeisterte Leserschaft wünsche.

Im Mai 2019
Roland Inauen, Landammann

Würdigung eines ganz besonderen Ortes (Thomas Riesen, Appenzeller Volksfreund, 29. Juni 2019)
Vernissage von "Meglisalp" in der Volksbibliothek Appenzell von über 50 Interessierten

Buchautor Kurt Haberstich widmet sein neuestes Werk der Meglisalp. An der Vernissage stellte er sich den Fragen von Andrea Richle und Lino Pinardi. Die Präsidentin des Vereins Volksbibliothek und der Kantonsbibliothekar liessen den Autor sein "Büchlein" über die Antworten vorstellen. Gewürdigt wurde "Meglisalp" durch Landammann Roland Inauen.
"Meglisalp - Ein Sennendörflein erzählt seine Geschichte" heisst das "Büchlein", welches bewusst kein Buch sein will. Der Unterschied liegt aber einzig im Format, inhaltlich erfüllt das dritte Werk des Autors Kurt Haberstich aus seiner Wahlheimat höhere Anforderungen. Es ist laut Autor ein "Konzentrat, bei dem von jedem Thema etwas dabei ist". Selbst der "Lebensraum für Fauna und Flora" findet neben den zu erwartenden "Berggasthaus", "Alpsommer", "Tourismus", "Brauchtum und Kulturelles" oder "Zeichen des Glaubens" Platz auf den rund 100 Seiten mit Text und Illustrationen. Das Titelbild ziert eine historische Postkarte, die Rückseite der Text dazu. Poststempel selbstverständlich inklusive. Gewidmet ist das Büchlein allen Menschen, die massgeblich zur positiven Entwicklung der Meglisalp beigetragen haben und jenen, welche dieses Erbe mit Hand und Herz weiterführen.
Mehr als eine Alp
Die Laudatio auf Büchlein und Autor hielt Roland Inauen und niemand wäre geeigneter gewesen. Immerhin hat der Landammann das Geleitwort dazu verfasst. "Meglisalp wurde viel gepriesen und häufig beschrieben. Aus unerklärlichen Gründen aber ist nie ein Buch über Meglisalp verfasst worden. Jetzt liegt es vor", sagte er an der Vernissage. Immerhin sei Meglisalp mehr als "nur " eine Alp, es sei ein Ort, weshalb man es auch ohne begleitendes "die" ausspricht und schreibt. Es sein ein Alpendörfchen, welches seinesgleichen suche, inklusive Bergkapelle, die ein Diamant sei. "Meglisalp ist ein wunderbarer Ort", sagte Roland Inauen, er sei Herz und Lunge des Alpsteins. Er dankte dem einst zugewanderten Autor, dass er sich so intensiv auf seine neue Heimat einlässt.
Echtes Brauchtum
Im Interview mit Andrea Richle und Lino Pinardi lobte Kurt Haberstich Meglisalp. Gebäude und Menschen hätten den Ort durch Bewirtschaftung, Bestossung oder ihr künstlerisches Schaffen geprägt. In diesem Zusammenhang erinnerte er an Johann Hautle. "Das Leben dort hat nichts mit Tourismus zu tun, es ist echtes Brauchtum." Dieses Brauchtum faszinierte den Buchautor bereits vor seiner Zeit in Appenzell. Kein Wunder betonte der Autor: "Beim Anblick von Meglisalp geht mir immer wieder das Herz auf." Über sein nächstes Buchprojekt schwieg sich Kurt Haberstich aus, sein nächstes Wanderprojekt steht aber bereits fest: Er wird Andrea Richle nach Meglisalp führen. Die Präsidentin des Vereins Volksbibliothek war nämlich noch nie dort. Musikalisch sorgte die Kapelle "Dörigehnt" für den passenden Rahmen. Sie besteht aus Aurel Manser, Nina Fritsche und Sina Dörig.

Kommentare

Wieder ein Volltreffer! Ein schönes kleines Buch, das eine gute Kritik verdient.
A. I. Unterägeri

Ein einmaliges "Büchlein". Habe es schon dreimal gelesen. Gekonnt und exakt so viel geschrieben, wie es einen interessiert. Dazu die vielen interessanten Fotos. Sehr gut gemacht.
J. Z. Gonten

Das Buch über Meglisalp ist dir einmal mehr sehr gut gelungen. Herzliche Gratulation.
M-T. H. Appenzell

Es konnte ja nicht anders kommen, Menschen wie Du bewegen schon einiges in ihrem Umfeld, denn sie sprechen die Sprache der ehrlichen Leidenschaft, der Aargauer Dialekt wird dann sekundär im Gesamten, es berührt alle offenen Herzen (somit auch die Appenzeller vor Ort).
B. R. Algarve, Portugal

Absolutes Super Buch. Müsste im Fernsehen angekündigt werden.
T. C. Appenzell

Die Buchvorstellung "meglisalp" war ein wunderbares Erlebnis, keinen Augenblick habe ich bereut, nach Appenzell gefahren zu sein. Ab und zu sehe ich mir mein Handy-Kurzvideo mit der eindrucksvollen Begrüssung und den herrlichen Klängen der Appenzeller-Jungmusikanten an .... eine Ohren- und Augenweide.
Das Büchlein selber "De Hammer". Ein gekonntes Konzentrat aus wertvollen Infos über Geschichte und Jetzt der Meglisalp, wunderschönen historischen und neue Fotos und eigener, differenzierter Betrachtung und Schilderung. Gratulation dazu.
Viele haben sicher schon einzelne Geschichten über dieses Thema geschrieben, z.T. sind sie gelungen, vieles ist aber mit Sand gebaut worden. Du hast es nun verstanden, aus all diesen Sandbauten etwas Ganzes zu schaffen und es mit "Zement" verfestigt .... so wertvoll, v.a. auch für die einheimische Bevölkerung. Und es liest sich's mit Spannung, auch für nicht spezielle Leseratten....wie etwa ich.
F. S. Menzingen

Ein spannendes Buch in einem handlichen Format. Habe dadurch viele Neuigkeiten erfahren. Gratulation!
A. W. Meistersrüte